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Wozu ein neuer Modus?

Bild 1: Antwort eines Mode-S-fähigen (unten) im Gegensatz zu einem alten Transponder (oben)

Antwort eines Mode-S-fähigen im Gegensatz zu einem alten Transponder

Bild 1: Antwort eines Mode-S-fähigen (unten) im Gegensatz zu einem alten Transponder (oben)

Wozu ein neuer Modus?

Im klassischen SSR- System wurden Flugzeuge nur mit dem Code des Modus A identifiziert. Das ist ein dynamischer Code, der durch das Bodensystem zugeteilt und durch den Piloten am Transponder eingestellt wird. Da das Flugzeug auf seinem Kurs verschiedene Zuständigkeitsbereiche durchfliegt ist es normal, dass ein und demselben Flug durch verschiedene regionale Controllzentren auch verschiedene Codes zugeteilt werden.

Im Modus A sind durch das Codiersystem aber nur 4096 verschiedene Schlüssel verfügbar und da der Flugverkehr zunimmt, wird es auch zunehmend schwieriger, einem Flugzeug individuelle Codes innerhalb einer Region des Luftraumes zuzuteilen. Und wenn es nicht möglich ist, individuelle Codes zuzuteilen, entsteht ein erhöhtes Risiko, dass zwei Flugzeuge verwechselt werden und den Piloten durch das Bodenpersonal falsche Anweisungen gegeben werden.

Deshalb wurde durch die ICAO das Mode S System definiert, welches einem jeden Flugzeug eine 24-Bit Adresse zuweist, die bei der Installation des Transponders hart verdrahtet eingestellt wird und die einen individuellen Schlüssel ermöglicht.

Air Traffic Network
ATN-Router
ATN-Router
Subnetwork
Mode S Pocket Layer
ADLP
GDLP
SSR-System
Mode S Link Layer
Transponder
Interrogator
ISO 8201
ISO 8201
SSE
SSE

Bild 2: Mode S - Hierarchie- Ebenen

Air Traffic Network
ATN-Router
ATN-Router
Subnetwork
Mode S Pocket Layer
ADLP
GDLP
SSR-System
Mode S Link Layer
Transponder
Interrogator
ISO 8201
ISO 8201
SSE
SSE

Bild 2: Mode S - Hierarchie- Ebenen

Air Traffic Network
ATN-Router
ATN-Router
Subnetwork
Mode S Pocket Layer
ADLP
GDLP
SSR-System
Mode S Link Layer
Transponder
Interrogator
ISO 8201
ISO 8201
SSE
SSE

Bild 2: Mode S - Hierarchie- Ebenen

Mode S ermöglicht:
Mode S unterstützt zwei Arten von Kommunikationsdiensten (Mode S Sub-Netzwerke)

Das Mode S- System ist ein Teil der in der nebenstehenden Graphik definierten allgemeinen Hierarchie- Architektur. Einfacher ausgedrückt: das Mode S System kann als Basisprotokoll für die Kommunikation zwischen dem Transponder im Flugzeug und dem Sekundärradar am Boden definiert werden.

Die Mode S spezifischen Protokolle und Dienste erfordern nicht, dass das gesamte ATN- Netz verfügbar ist, da die Informationen über ein spezielles lokales SSE- Interface ausgetauscht werden. Das Einbinden von Informationen über lokale Funktionen in die Mode S Abfrage kann über dieses Interface vorgenommen werden.

Die Standards für alle drei Hierarchie-Ebenen sind in den ICAO- Standards definiert (Annex 10 Volume III Chapter 9, Ergänzungen 71ff).

In diesem Standard wird festgelegt:

„Die individuelle SSR Mode S Adresse soll eine von 16.777.214 möglichen 24-Bit Adressierungen sein, die durch die ICAO oder einer staatlichen oder einer anderen bevollmächtigten allgemeinen Registrierungsbehörde zugeteilt werden.“

Jede Behörde hat einen eigenen einzigartigen Kennsatz, welcher am Beginn der 24-Bit Adressse steht. Die Behörde vergibt dann eigenständig die folgenden Bits für eine individuelle Adresse eines bei ihr registrierten Flugzeuges. (Eine Tabelle mit den Adressblockzuweisungen mit dem Stand von 2009 finden sie hier.)

Die verschiedenen Staaten haben eine unterschiedliche Anzahl von möglichen Individualcodes. Zum Beispiel Deutschland und das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland können je 262.144 Registrierungen, Österreich dagegen nur 32.768 Registrierungen vornehmen. Die USA haben einen Wertevorrat von 1.048.576 Codes.

Die Türkei hat einen Header-Block von 9 Bit und 15 Bit für 32.768 zu vergebende Registrierungen. Eine türkische Registrierung hat also folgendes Format: 010010 - 111 - xxx xxxx xxxx xxxx .