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Minimumpeilung

Bild 1: Bei der Minimumpeilung dreht sich das Antennendiagramm um eine zentrale Achse.

Bild 1: Bei der Minimumpeilung dreht sich das Antennendiagramm um eine zentrale Achse.

Minimumpeilung ist eine Methode der Zielverfolgung mittels Radar. Einige ältere Zielverfolgungsradargeräte nutzen die Minimumpeilung zur genauen Bestimmung der Zielrichtung. Auf Englisch wird diese Methode der Zielverfolgung conical scan genannt.

Dieses Antennendiagramm wird durch eine schnelle Rotation des Strahlers in der Antenne erzeugt. Damit rotiert das Antennendiagramm um die geradlinige geometrische Achse der Antenne. In optischer Richtung der Antenne bildet sich nun ein trichterförmiges Signalminimum.

Das Ziel befindet sich also immer an der Seitenflanke des Antennendiagramms, welches an dieser Stelle eine recht gute Steilheit hat, d.h. eine relativ große Signalpegeländerung findet schon bei kleinsten Winkeländerungen statt.

Nehmen wir mal an, die Minimumpeilung wird bei einer Zielverfolgung verwendet. Befindet sich das Ziel genau auf der zentralen Achse, dann wird immer ein relativ konstantes, aber sehr geringes Echo empfangen. Aber wenn sich das Ziel auch nur wenig von dieser Achse entfernt, dann ändern sich die Pegel während einer Drehung des Antennendiagramms. Befindet sich das Ziel z.B. zu weit links, dann wird das Echosignal ein Maximum zeigen, wenn der Drehmotor der Antennenspeisung nach links zeigt und wenn er nach rechts zeigt, dann wird ein Minimum empfangen. Wenn sich also das Ziel aus dem Minimum etwas nach links bewegt, dann wertet ein Rechner diese Informationen aus und erzeugt Steuersignale für den Servomechanismus der Antenne, die sich nun ebenfalls etwas nach links bewegt, bis wieder ein konstanter Pegel des Echosignals empfangen wird. Auf diese Weise wird die Richtung zum Ziel in Seiten- und Höhenwinkel immer automatisch und sehr exakt bestimmt.

© 2005 Christian Wolff

Bild 2: Eine Animation der Abläufe bei der Minimumpeilung

Es besteht auch die Möglichkeit, eine Minimumpeilung nur während der Empfangszeit durchzuführen (COSRO genannt, von Conical Scan on Receive Only). Hierfür werden für Senden und Empfangen unterschiedliche Antenne genutzt. Nur die Empfangsantenne verwendet die Minimumpeilung. Das Antennendiagramm der Sendeantenne muss so breit sein, dass es alle Winkel der Empfangsantenne überdeckt.